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Ständig auf Social Media präsent zu sein, empfinde ich zunehmend als Stressfaktor in meinem Businessalltag. Falls es dir ähnlich geht, habe ich hier einen umfangreichen Leitfaden für dich, wie du als selbstständige:r Unternehmer:in zeitsparender Social-Media-Marketing betreiben kannst.

Mit den folgenden Tipps wirst du:

  • eine gute Planungsgrundlage schaffen
  • mit weniger Aufwand effizienter sein
  • praktische Tool-Tipps nutzen
  • wieder mehr Zeit für dich und dein wahres Business finden
  • und somit wieder mehr Freude am Marketing haben.

Ich wünsche dir viel Vergnügen mit dem Leitfaden und vor allem viel Inspiration für deine eigene, ganz entspannte Social-Media-Marketing-Strategie.

Social-Media-Marketing mit Plan und Struktur

statt Stress und Druck

🔸 Nutze Content-Planung & -Recycling

Plane so viel wie möglich vor und entwickle eine Struktur mithilfe von Vorlagen. Der Content muss zu deiner Zielgruppe passen und relevant sein.

  • Erstelle dir im Grafiktool Canva passende Design-Vorlagen für deine Posts oder hole dir komplett vorgefertigte Templates z.B. bei etsy.
  • Überlege dir verschiedene Kategorien (Tipps, Termine, Privates…) passend zu deinem Thema, für die du jeweils ein Layout anlegst und nur noch den Text und ggf. das Bild austauschen musst.
  • Erschaffe eigene Motto-Tage, wie z.B. Zitat der Woche, Motivation Monday, Fakten-Freitag usw.
  • Nutze Hashtags (bei instagram bis zu 30 Stück) und lege vorab pro Kategorie welche fest, die du bei einem bestimmten Thema immer wieder verwendest.
  • Recherchiere gut, auch lokal sowie bei deiner Konkurrenz und lege dir Listen an, aus denen du dich bedienst. Nutze den Hashtag-Generator von Sistrix
  • Finde heraus, auf welchen Plattformen deine Zielgruppe unterwegs ist, um diese gezielt zu erreichen.
  • Wenn du Inspiration für deinen Content brauchst, dann suche nach ähnlichen Profilen oder verwandten Hashtags.
  • Biete deiner Zielgruppe Mehrwert. Finde heraus, welche Themen besonders gut ankommen und was sie interessiert. Beobachte, bei welchen Themen du im Schnitt mehr Reaktionen bekommst.
  • Frage deine Follower und Abonnenten aktiv nach relevanten Themen, die sie interessieren. Starte eine Umfrage und lass dir Feedback geben.
  • Es gibt schon vorgefertigte Content-Kalender mit Feiertagen, etc.; nutzte diese und vervollständige deinen Kalender mit für dich relevanten Aktionstagen, Terminen und Anlässen.
  • Recherchiere Anfang des Jahres wichtige Termine deiner Branche und trage diese in deinen Kalender ein.
  • Lege alte Posts nochmal neu auf; Wiederholung ist nicht schlimm, im Gegenteil. Bei der Flut an Informationen geht uns allen schonmal was dadurch, zumal der Feed leider eh nicht mehr alle Beiträge anzeigt.
  • Nutze Erkenntnisse einer Keywordrecherche auch für Social-Media Beiträge und deine Profile, um diese für Suchmaschinen zu optimieren. Für LinkedIn ist das besonders wichtig, um gefunden zu werden!
  • Wenn du einen Blog oder einen Newsletter hast, verwende Content aus deinen Blogbeiträgen oder E-Mails für Posts.

🔸 Gutes Zeitmanagement und Batching

Etabliere eine Routine und bündele ähnliche Aufgaben.

  • Erstelle einen Redaktionsplan, mit dem du einmal im Monat alle deine Beiträge vorplanst. Hier findest du passende Vorlagen für Social-Media-Redaktionspläne.
  • Nimm dir einen halben Tag in der Woche Zeit und setze alle deine Beiträge für die nächsten zwei Wochen um; erstelle zunächst die Grafiken und schreibe dann alle Texte am Stück, oder umgekehrt.
  • Überlege dir vorab ein einheitliches (Feed-)Design. Lass dich dabei von anderen Accounts inspirieren und entwickle deinen eigenen Stil. Das Branding von dir / deiner Marke sollte erkennbar sein.
  • Poste regelmäßig, aber nicht zwingend oft; 1-2 mal pro Woche reicht völlig aus, um Präsenz zu zeigen und als aktiv eingestuft zu werden. Die Qualität der Inhalte siegt über die Quantität!
  • Zusätzliche Storys kannst du spontan zwischendurch posten, wenn du gerade daran denkst bzw. eh aktiv online bist.
  • Das Posten, Planen etc. darf dir nicht viel Energie rauben, sondern sollte in einem guten Verhältnis zum Ergebnis stehen.
  • Probiere es aus, nur sporadisch und ganz spontan zu posten, was dir gerade durch den Kopf geht; das ist manchmal wirkungsvoller und authentischer als ewig lang vorgeplanter Content.
  • Gib ggf. einen Teil deiner Aufgaben an eine virtuelle Assistenz ab bzw. deliriere das, was dir am schwersten fällt und dich die meiste Zeit kostet an einen Mitarbeiter.

🔸 Feste Zeiten für Community Management & Insights

Prüfe, zu welchen Tagen und Zeiten deine Zielgruppe aktiv ist.

  • In dieser Zeit (und nur dann) beantwortest du alle Nachrichten und Kommentare, likest und kommentierst bei anderen und bist aktiv. Dafür reicht schon eine halbe Stunde morgens und abends aus.
  • Am besten suchst du dir dafür die Zeiten aus, in denen auch die Community aktiv ist (siehe in den Insights).
  • Schaue dir 1 x pro Monat an, welche Beiträge gut und welche weniger gut performen und plane dann entsprechend auf Basis deiner Erkenntnisse.
  • Schalte deine Benachrichtigungen komplett aus oder lass deine Social Media Accounts über ein separates Handy laufen, damit du nicht in Versuchung gerätst immer wieder online zu gehen.

🔸 Setze auf Automatisierung

Spare Zeit, in dem du Tools einsetzt, die dir das Vorplanen und automatische Posten ermöglichen.

  • Plane für facbook und instagram deine Beiträge mit dem facebook Creator vor.
  • Nutze andere Apps wie die Preview App, Buffer, Later oder Tailwind zum Vorplanen von Posts bzw. Pinterest Pins. Teilweise kannst du sie auch für mehrere Kanäle gleichzeitig nutzen. Manchmal sind sie allerdings kostenpflichtig. Teste zunächst eine kostenlose Variante um herauszufinden, mit welchem Tool du am besten zurecht kommst.
  • Stelle Veröffentlichungs-Zeiten ein, zu denen deine Zielgruppe am aktivsten ist (schau vorab in den Insights).
  • Verbinde deinen instagram- mit deinem facebook Business-Account und poste deine Instagram Beiträge automatisch auch auf facebook.
  • Poste alle deine Beiträge automatisch als Story für mehr Reichweite.

🔸 Arbeite an deinem Mindset

Social Media ist nur eine Möglichkeit von vielen, online sichtbar zu werden. Setze dich nicht unter Druck, finde deinen eigenen Rhythmus und dein eigenes Tempo.

  • Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen; zeige dich immer in deiner einzigartigen, authentischen Weise.
  • Handle nie aus Angst, nicht gesehen zu werden, keine Kunden zu bekommen oder keine Likes und Kommentare zu kriegen. Lass dich nicht zu sehr vom Außen antreiben, sondern vertraue auf deine Stärken und Talente.
  • Kurzfristige Erfolge bringen dir nicht viel. Setze auf langfristige Strategien und vermeide Aktionismus.
  • Löse dich von reinen Zahlen und zu eng gesetzten Zielen, wie die Anzahl deiner Follower. 200 treue Abonnenten sind wertvoller als 2.000, die nie mit dir interagieren.
  • Lass dir ausreichend Zeit zum Ausprobieren und Entwickeln deiner eigenen Strategie.
  • Probiere verschiedene Formate aus und achte darauf, was dir Spaß macht und leicht fällt. Wenn du dich z.B. mit Videos nicht wohlfühlst, dann lass es und fokussiere dich auf andere Formate.
  • Lege Wert auf die richtigen Kontakte, die dir wertschätzend, mit Respekt begegnen und deinen Werten entsprechen.
  • Du entscheidest immer, was, wann und wie oft du postest, ganz nach deinen persönlichen Vorlieben und deiner Strategie.
  • Wenn Social Media gar nicht zu dir passt, dann wirst du auch vermutlich nicht deine Wunschkunden darüber finden. Deine Follower merken, ob du aus einer Pflicht heraus postet oder weil es von Herzen kommt.

 

🔸 Überlege dir (ergänzende) Alternativen

Ich persönlich weigere mich mittlerweile bei allen neuen Social-Media-Trends mithalten zu müssen, nur um gesehen zu werden. Ich glaube daran, dass man sogar ganz ohne Social Media erfolgreich sein. Wie genau, kannst du hier nachlesen. Natürlich musst du aber nicht komplett auf Social-Media-Marketing verzichten. 

So kannst du deine Kanäle optimal in deinem Marketing-Mix einbinden und gleichzeitig die Reichweite erhöhen:

Blog

  • In einem eigenen Blog bietest du deiner Zielgruppe relevante Inhalte und kannst diese über Social Media verbreiten.
  • Du kannst auf deinen Social-Media-Profilen über neue Blogbeiträge informieren oder per Content-Recycling (s.o.) Teile deines Textes für einen Post wiederverwenden.
  • Durch Kommentare an den Blog-Artikeln kannst du die Interaktion mit deinen Lesern fördern und zusätzlich an deinen Social Sharing-Optionen anbieten.

Pinterest

  • Pinterest ist kein Social-Media-Kanal, sondern fungiert als Suchmaschine. Je nach Art deines Business und vor allem, wenn du einen Blog hast, kannst du die Plattform für dich nutzen, um deinen Content zu verbreiten.
  • Integriere in jeden Blogartikel mehrere Grafiken zum Pinnen und fordere deine Leser dazu auf.
  • Mit einer eigenen digitalen Pinnwand bzw. eigenen Pins schaffst du eine zusätzliche Traffic-Quelle für deinen Blog.

Freebie

  • Biete ein kleines, kostenfreies Produkt an, was deiner Zielgruppe Mehrwert und Nutzen bietet (Workbook, Vorlage, Checkliste, etc.).
  • Es sollte deine Expertise unterstreichen und sie gleichzeitig an dich binden.
  • Die Interessenten melden sich im Gegenzug für deinen Newsletter an und du füllst deine E-Mail-Liste mit wertvollen Kontakten.

Newsletter

  • Versende regelmäßig Newsletter mit interessanten Informationen und halte deine Leser bei Laune.
  • Sende eine Welcome-Mail zur Begrüßung an neue Abonnenten und verweise dort auch auf deine Social-Media-Kanäle.
  • Nutze E-Mails zur Kundenbindung und mache dich dadurch unabhängiger von Social Media.

Anzeigen

  • Bewerbe dein Freebie-Produkt mit zielgerichteten Ads auf Social Media.
  • Theoretisch kannst du deine Profile auch gar nicht für organischen Content nutzen, sondern nur noch um Anzeigen darüber zu schalten.
  • Informiere dich unbedingt vorab über eine geeignete Ads-Strategie, um mit der Werbung deine Zielgruppe zu erreichen und Streuverluste zu vermeiden.

Mein Tipp: Deine Social-Media-Profile sollten grundsätzlich auf deine weiteren Online-Präsenzen verlinken. Nutze diese Querverlinkungen, um auf deine Website, deinen Blog oder deine Newsletter-Anmeldung zu verweisen. So schaffst du es, aus Kontakten wertvolle Interessenten und später vielleicht sogar Kunden zu machen.

Langfristig empfehle ich dir auf langlebiges Marketing zu setzen und zum Beispiel per Newsletter oder über einen Blog eine treue Community aufzubauen. Denn damit gestaltest du eine solide Basis für selbstbestimmtes, unabhängiges und nachhaltiges Marketing. Wie du nachhaltig Reichweite aufbaust, kannst du hier nachlesen.

 

Der Fokus meiner Arbeit liegt auf nachhaltigem Marketing mithilfe von langlebigem, suchmaschinenoptimierten Content. Deshalb bevorzuge ich Kanäle im eigenen Hoheitsbereich, wie eine eigene Website, einen Blog und einen Newsletter. Wenn du bei diesen Kanälen Unterstützung oder Beratung benötigst, vereinbare gerne ein unverbindliches Erstgespräch mit mir.